Faszienstretching

Bei klassischen Dehnübungen werden der Muskel und die umgebenden Faszien meisten nur über ein Gelenk und eine bestimmte Zugrichtung gedehnt. Beim Faszienstretching wird versucht möglichst lange myofasziale Ketten mit einzubeziehen und einen höchst möglichen Spannungsverbund von mehreren Muskelgruppen zu erreichen. Denn ein Muskel entfaltet seine Zugrichtung nicht nur von einem Knochenansatz zum nächsten sonder ist Teil eines durch die Faszien verbundenen Spannungssystems. Also sollten wir versuchen möglichst viele fasziale Anteile der umliegenden Faszien und Muskeln einzubeziehen.

Um die Dehnung in alle Richtungen der myofaszialen Vernetzung auszuweiten und spürbar zu machen wird die dehnende Bewegung immer langsam bis an dein individuelles Faszienspannungsende ausgeführt. Versuche dabei den elastischen Zugwiderstand deiner Faszien zu spüren und locker zu lassen. Nach einem kurzen verharren in der Endposition kannst du langsam in die Anfangsposition zurück kommen und erneut mit einem anderen Bewegungswinkel weiter machen. Die Vielfalt der unterschiedlichen Winkel ist dabei fast unbegrenzt und jede Winkeländerung bringt eine Veränderung der Zugrichtung mit sich, damit auch andere Faszienanteile einbezogen werden. Unser Ziel ist es die Scherengitterstruktur der Faszien maximal zu strapazieren und somit die beste Trainingswirkung zu erreichen. Bei regelmäßiger Anwendung dieser Dehnungsvariante wird sich dein Bewegungsraum spürbar erweitern, deine Faszien geschmeidiger und die Widerstände geringer.